Normalerweise nimmt mein Frauchen mich mit ins Büro. Aber seit ein paar Tagen arbeitet sie verkürzt, und da wurde entschieden, dass der Hund bei dieser kürzeren Abwesenheit ruhig zu Hause bleiben kann. Und so kam Tag 1 meiner Kurzarbeit „0“. Das Frauchen fährt doch tatsächlich ohne mich ins Büro!
So, jetzt muss ich allein auf Haus und Grundstück aufpassen, und weil ich Hütehund bin, bewache ich die Nachbargrundstücke gleich mit. Könnt ihr euch den Stress vorstellen ? Nichts mehr mit ruhigem Büroschlaf!
Aber mein Frauchen kommt wirklich mittags nach Hause. Sie ist auch viel entspannter als sonst. Und wenn sie einmal das ist, bleibt sie auch da – keine Einkäufe mehr, keine Fahrten zu Besuchen oder zum Sport. Und sie geht ganz viel mit mir nach draußen. Jeden Nachmittag marschieren wir riesige Runden. Danach bin ich völlig erledigt und könnte dann ja auch ruhig schlafen, wenn nicht Phänomen Nr. 2 da wäre. Auch das Herrchen kommt früher nach Hause und oft wird dann die Hundeleine nochmals vom Haken genommen, und es geht eine weitere Runde spazieren. Also für mich als Hund, der sich gern bewegt, ist das gerade der „Himmel auf Erden“.
Aber abends, da höre ich meinen Leuten manchmal zu, wenn sie über Corona reden, und da merke ich, dass sie doch ziemlich besorgt sind. Dann schlagen zwei Herzen in meiner Hundebrust. Das eine sagt: Lass doch bitte alles so bleiben, es ist einfach phantastisch! und das andere meint: Kann diese Krise nicht bald vorbei sein und Herrchen und Frauchen müssen sich nicht mehr sorgen? Na ja, vielleicht finden wir ja einen Mittelweg, wenn alles mal wieder seinen normalen Gang gehen kann.
Und ich denke, diesen Mittelweg müsst ihr als Menschen sowieso finden, damit das jetzt gelebte „Füreinander und Miteinander“ nicht wieder ganz verloren geht.
Ich wünsche euch dazu gute Entscheidungen und grüße mit einem lauten „Wau-Wau“….
Melli